Rainer Granzin ~ Musiker & Komponist
In Konstanz geboren und aufgewachsen, begann Rainer Granzin seine musikalische Laufbahn an der (für die 70er Jahre typisch) elektronischen Orgel, intensivierte seine Technik schließlich an der Kirchenorgel, entdeckte (,wenn auch eher dazu genötigt,) das Akkordeon und setzte sich schon frühzeitig mit analoger und digitaler Klangsynthese, Technik und den jeweiligen Instrumenten auseinander. Erste Bandprojekte und Aufnahmen entstanden bereits im jugendlichen Alter, das Zusammentreffen mit dem ebenfalls gebürtigen Konstanzer, Jazz-Professor Bernd Konrad, Mitte der 80er Jahre, brachte ihn u.a. zum Jazz. Auf das Klavier konzentrierte sich Rainer Granzin dann erst während seines Studiums in Karlsruhe, also erst relativ spät, was zu seinem doch ganz anderen Spielstil und den Umgang mit Sound, Arrangement und Technik an diesem Instrument führte. In Karlsruhe bekam er rasch Kontakt zur Musikszene, spielte in eigenen Bands wie WOK, Tart und Baldu, aber auch als Gastmusiker in anderen Projekten. Durch Hakim Ludin, Rüdiger Oppermann, Roland Schaeffer und El Houssein Kili bekam er Kontakt zur Weltmusikszene. Zahlreiche Auftritte in Deutschland, Österreich, Schweiz, Italien, Ungarn, Slowenien, Tschechien, Schottland, Irland, Frankreich und USA folgten, wobei seine Flexibilität immer wieder gefordert wurde, ob als Pianist, Organist, Keyboarder oder aber auch am Akkordeon. Zu keiner Zeit verlor er dabei seine eigene Musik aus den Augen und Ohren, was seine CD-Produktionen nur z.T. dokumentieren können.

Die Zusammenarbeit mit Musikern aus unterschiedlichen Kulturen und die immense Vielfalt der Musik brachte ihn immer wieder dazu, seine Musik in Frage zu stellen und sich weiter zu entwickeln, weshalb er sich aus so manchen Projekten nach gewisser Zeit zurückzog, um musikalisch nicht auf der Stelle zu treten. Was manche Kollegen und Kritiker gerne als "angebliche" Inkonsequenz in seinem musikalischen Schaffen auslegen, sieht er selbst als logische Folge seines eigenen vielschichtigen Musikgeschmacks.